Lesja Urajinka ist für die Ukraine, was Bertha von Suttner für Österreich ist: eine Vordenkerin für Freiheit, Selbstbestimmtheit und Solidarität.
In der Wohnung jeder Familie in der Ukraine hängt ein Bild von Lesja Ukrajinka. Auch auf Geldnoten, der 200 Hrywnja Note, ist Lesja Ukrajina als einzige Frau verewigt.
Und Lesja Ukrainja hat auch in Wien gelebt, in der Florianigasse 7 im 8.Bezirk, wo bis heute eine Gedenktafel für sie angebracht ist. Grund genug für den Bezirksvorsteher des 8. Bezirks Martin Fabisch und mich Lesja Ukrjinka zugedenken und damit ein solidarisches Zeichen für Hoffnung und Freiheit für die Ukraine zu setzen. Die Ukraine als Teil von Europa!
Am 1. August 1913, vor 110 Jahren, starb die Dichterin Lesja Ukrajinka.
Geboren als Larysa Petrivna Kosach 1871 in Kiew, damals russisches Zarenreich, schrieb sie den Großteil ihrer Werke in ukrainischer Sprache, als Zeichen für deren Eigenständigkeit.
Sie entstammte einer Adelsschicht und genoss eine ausgezeichnete Bildung. Ihr Vater war Jurist und ihre Mutter eine bekannte ukrainische Schriftstellerin. Die Familie war intellektuell und politisch aktiv, antizaristisch.
In ihrer Kindheit erkrankte Lesja Ukrajinka an Knochentuberkulose, die sie ihr ganzes Leben begleitete. Deshalb verbrachte sie viel Zeit auf Kuren im In- und Ausland.
Sie war für ihre Zeit sehr modern, Feministin, engagierte sich für sozial Benachteiligte, war kosmopolitisch und sprach mehrere europäische Sprachen und ließ ihre interkulturellen Erfahrungen in ihre Werke einfließen.
Lesja Ukrajinka gehörte zum Beispiel zu den Gründerinnen und Verfechterinnen der modernen ukrainischen Frauenbewegung, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahm.
„Für mich und viele Frauen in der Ukraine war Lesja Ukrajinka ein Vorbild. Sie zeigte uns: man muss nicht heiraten, um erfolgreich zu sein. Auch als Frau kann man seine eigenen Ideen und Ziele verfolgen. Und sie bewies Widerstandskraft: trotz ihrer Krankheit und ihrer ständigen Schmerzen ließ sie sich nicht davon abhalten zu schreiben. Sie arbeitete bis zu ihrem Tod als Literatin“, erzählte Mariia Shuvalova, von der National University of Kyiv Mohyla Academy derzeit als ukrainische IWM Stipendiatin in Wien, bei der Gedenkveranstaltung.
Ihr erstes Gedicht soll Lesja Ukrajinka schon mit 8 Jahren verfasst haben, als ihre Tante wegen antizaristischen Aktivismus verhaftet wurde und schließlich das Land verlassen musste.
Mit 13 Jahren wurden ihre ersten Gedichte veröffentlicht, aus dieser Zeit stammt auch ihr Pseudonym Lesja Ukrajinka.
Als erwachsene Literatin schrieb Lesja Ukrajinka epische Gedichte, Dramen, Prosa Werke und verschiedene Artikel zur Literaturkritik aber auch soziopolitische Essay.
Nicht zuletzt durch die Erfahrungen auf ihren Reisen und ihre Vielsprachigkeit engagierte sie sich für eine Ausrichtung der Ukraine an Mitteleuropa. Ihr Weg, um ihrer Landsleute zu überzeugen, war die Literatur. Sie übersetze als erste europäische Klassiker auf Ukrainisch und veröffentlichte in internationalen Literaturzeitschriften zum Beispiel gemeinsam mit Heinrich Heine.
In all ihren Gedichte und Stücke engagiert sie Lesja Ukrajinka für Solidarität mit Benachteiligten, und die Freiheit und Unabhängigkeit der Ukraine. Das ist nicht zuletzt der Grund, warum sie bis heute und gerade heute ein wichtige Symbolfigur für die Ukraine geblieben ist.
Aufgrund einer lebenslangen Tuberkulose-Erkrankung war die Dichterin 1891, als 20-Jährige, zur Behandlung in Wien und lebte in der Josefstadt, wo in der Florianigasse 7 auch eine Gedenktafel angebracht ist.
Diese Tafel nehmen wir zum Anlass mit dem Gedenken an Lesja Ukrajinka unsere Solidarität mit dem Freiheitskampf der Ukraine auszudrücken!
Dankenswerter Wiese hat das ÖIF – der Österreichische Integrationsfonds – einen eigenen Band mit Gedichten von Lesja Ukrajika in deutsch und ukrainisch herausgebracht. So war es uns möglich im Rahmen der Gedenkfeier zwei der Gedichte in ukrainisch und deutsch zu präsentieren.
Freundlicher Weise hat der ÖIF 3 Exemplare zur Verfügung gestellt, die hiermit verlost werden.
Bitte um eine mail an ursula.berner@gruene.at.